Eine sarkastische Autofiktion des eigenen Todes mit Musik
Kaum einer fordert das Theater so heraus wie Sergio Blanco. Der uruguayische Regisseur und Dramatiker ist ein Virtuose des autofiktionalen Erzählens. Einer, der zwischen Kunst und Realität keine Grenze gelten lässt. Vom Versuch, einen jungen Vatermörder auf die Bühne zu bringen handeln seine Stücke. Oder von der komplexen Beziehung zu seiner Zwillingsschwester, der Schauspielerin Roxana Blanco. In CUANDO PASES SOBRA MI TUMBA („Wenn du über mein Grab gehst“, die zweite Produktion, die vom Kunstfest Weimar kommt!) sinniert der Künstler jetzt über den eigenen Tod. Sergio hat beschlossen, zu sterben. Nicht aus Verzweiflung, sondern um das Leben in Schönheit zu beenden. Seine letzten Tage plant er mit zwei Männern. Einem Arzt, der Sterbehilfe leisten soll. Und einem jungen Nekrophilen, dem der Leichnam versprochen ist. Ein bestürmender, dunkelironisch funkelnder Text, der Eros und Thanatos als Untrennbare feiert. Radikales Theater at it’s best.
Spanisch mit deutschen Untertitel