Als deutschlandweit erstes Filmfest widmet sich das LITFILMS
Literatur Film Festival Münster dem beziehungsreichen Spannungsfeld zwischen Literatur und Film.
Dieser Abend wird sich dem italienischen Filmregisseur Pier Paolo Pasolini widmen, der vor 100 Jahren geboren wurde. Seine filmischen Welterfolge sind ohne die Gedichte, aus denen heraus die filmische Sprache sich entwickelt hat, nicht zu denken. Die beiden Übersetzer*innen Christian Filips und Theresia Prammer stellen Pasolini als Dichter vor, zeigen seinen Kurzfilm Che cosa sono le nuvole?, singen und lesen Gedichte in alten und neuen Übersetzungen.
Theresia Prammer hat im Suhrkamp Verlag eine Anthologie mit Pasolinis späten Gedichte vorgelegt (Nach meinem Tod zu veröffentlichen – Späte Gedichte), Christian Filips hat bei Urs Engeler Editor eine gewagte, in Teilen lutherdeutsche Übersetzung seiner friulanischen Gedichte veröffentlicht (Dunckler Enthusiasmo).
Das mit Filmausschnitten ergänzte Gespräch wird um Pasolinis große Themen kreisen: um seine Analyse des Kapitalismus, um die marxistische Kritik an Kleinbürgertum und Faschismus sowie um seine Obsessionen für den Darsteller Ninetto Davoli, für Dialekte und metrische Formen.