Führung durch die Ausstellung "Off the Pedestals": Iván Argote, Eduardo Chillida, Jenny Holzer, Zauri Matikashvili, Joiri Minaya, Leila Orth mit Jolanda Saal

Eintritt: Kostenlos
"Off the Pedestals" greift aktuelle politische wie gesellschaftliche Auseinandersetzungen mit Krieger- und Kolonialdenkmälern auf, indem besonders damit einhergehenden Fragen nach Identitätspolitiken und Erinnerungspraxen im öffentlichen Raum aufgeworfen und zur Diskussion gestellt werden: Inwiefern haben sich koloniale und imperiale Macht in die Vision der weißen und männlichen Vorherrschaft, die die Denkmäler verkörpern, in die Erinnerungslandschaft unserer Gesellschaft eingeschrieben? Wie können und sollten wir heute mit der Heroisierung von Verbrechen aus der imperialen Vergangenheit umgehen? Welchen verkörperten Erinnerungen steht ein Platz im öffentlichen Raum zu und welchen nicht? Und inwieweit ist es notwendig die fortbestehenden Hinterlassenschaften zu historisieren? Die (künstlerische) Auseinandersetzung mit solch lang verdrängten Fragen bricht das Schweigen über vergangene Verfehlungen und lädt zu einer Diskussion ein. Es entsteht ein gesamtgesellschaftlicher Diskurs, der auch die eigene Stadtgeschichte ins Blickfeld rücken lässt. Die Vorstellung, dass gesamte Nationen ausschließlich sich selbst feiern und ehren, scheint aus heutiger Sicht absurd und überholt. Um dabei der Komplexität von Geschichte aufgeschlossen begegnen zu können, gilt es jedoch auch andere Narrative in unser historisches Verständnis zu integrieren. Denn wenn es bei Denkmälern um Erinnerung und Geschichte geht, sollten diese dann nicht horizontale und integrative Orte markieren, an denen verschiedene Vorstellungen unserer Geschichte mit Blick auf Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft diskutiert werden können? Die Gedanken und der Austausch darüber, wie wir in öffentlichen Räumen kollektiv Erinnerung schaffen und wie auch Wunden sichtbar gemacht – oder vielleicht sogar offengehalten – werden können, bilden die Grundlage der Debatte, aus der sich auch neue künstlerisch-formale Strategien ergeben. In der Führung gibt Jolanda Saal Einblicke in die Werke von Iván Argote, Eduardo Chillida, Jenny Holzer, Zauri Matikashvili, Joiri Minaya und Leila Orth.

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