Die Liste im Bundesarchiv ist 418 Seiten lang. Sie die Namen von Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen mit Behinderung, die während der NS-Diktatur systematisch ermordet oder für Experimente missbraucht wurden. Das Ensemble LichterSchatten der Marienschule spürt diesem Kapitel deutscher Geschichte in BRIEFE NACH EWIGHEIM nach. Das Stück – entstanden im Kontext des bundesweitern Theaterwettbewerbs „andersartig gedenken“ – basiert vornehmlich auf dokumentarischen Quellen. Täter*innen, Opfer, Zeug*innen kommen zu Wort in einer Collage, die unter die Haut geht. Zu erleben sind reuelose Rechtfertigungsversuche ebenso wie die „Trostbriefe“, die Eltern oder Angehörige von Euthanasie-Betroffenen erhielten. Meist mit willkürlichen Angaben zur Todesursache. BRIEFE NACH EWIGHEIM schlägt aber auch einen Bogen in die Gegenwart. Welches Leben halten wir für lebenswert? Eine Frage, die immer wieder nach Antwort verlangt.