Schlaflieder für Aasfresser also. Das wäre die Übersetzung des Titels der Performance, mit der Kim Noble seine Trilogie über Einsamkeit und Freundschaft beschließt – nach KIM NOBLE WILL DIE und YOU’RE NOT ALONE. Der preisgekrönte britische Comedian, Extrem-Performer und Videokünstler hat sieben Jahre an diesem Abend gearbeitet. Und eins ist gewiss: Unberührt lassen wird sein neues Solo niemanden. Gerüstet mit DIY-Videos und Guerilla-Footage aus dem eigenen Leben begibt sich Noble auf einen Nachtseitenstreifzug von wirklich eigener Komik. Ein wiederbelebtes wütendes Eichhörnchen spielt dabei ebenso eine Rolle wie ein toter Fuchs, für dessen Jungen sich der Performer verantwortlich fühlt. Es geht im Film und auf der Bühne um Nobles Teilzeitstelle als Putzkraft wie um das Sterben des eigenen Vaters. In LULLABY FOR SCAVENGERS liegt alles nah beieinander. Absurdes und Todtrauriges. Lustiges und ja, Schockierendes. Aber immer ernst gemeint ist Nobles Sehnsucht nach echter Verbindung.