ALTE MEISTER

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Schauspiel von Thomas Bernhard für die Bühne bearbeitet von Frank Behnke Der Privatgelehrte Atzbacher steht im Kunsthistorischen Museum in Wien in einem dunklen Winkel und beobachtet den Musikkritiker Reger. Die ideale Raumtemperatur zur Konservierung der »alten Meister« scheint ihm auch für sich selbst als optimal. Reger, mit dem feinen Ohr für Missklänge aller Art, überall in Österreich und überall auf der Welt, verabscheut nichts mehr als Museumsbesuche. Trotzdem sitzt er seit nunmehr dreißig Jahren, bewacht vom Museumswärter Irrsigler, jeden zweiten Tag im Kunsthistorischen Museum auf einer Sitzbank im Bordone-Saal und starrt das Bildnis WEISSBÄRTIGER MANN von Tintoretto an. Dabei sind es gerade die Alten Meister, die er besonders verachtet. Hier im Bordone-Saal hat Reger auch seine kürzlich verstorbene Frau kennen gelernt und hier trifft er seit vielen Jahren auch immer wieder Atzbacher, der ihm neben Irrsigler zum wichtigsten Menschen geworden ist. Irrsigler ist Regers Sprachrohr, so dass Atzbacher, spricht er mit Irrsigler, immer nur Reger reden hört, und auch Atzbacher spricht schon wie Reger. Alle sprechen wie Reger, und aus Reger spricht kein anderer als der Autor Thomas Bernhard selbst. Thomas Bernhard (1931-1989) zählte zu den bedeutendsten österreichischen Autoren des 20. Jahrhunderts. Sein umfangreiches Werk wurde vielfach ausgezeichnet und löste regelmäßig Skandale aus. Bernhards Figuren haben eine ebenso komische wie grotesk monströse Sprachgewalt, es sind wahre Sprachfetischisten. Ob Rembrandt oder Beethoven, Dürer oder Bach, Heidegger, Stifter, die Kammermusik, das Theater, die Dichterlesungen oder die Kunst an sich, Regers Vernichtungsrhetorik entkommt nichts und niemand. Der Roman erschien 1984 und wurde bereits mehrfach für das Theater adaptiert. Inszenierung: Frank Behnke Bühnenbild: Jakob Baumgartner Kostüme: Sophia Debus Dramaturgie: Astrid Reibstein / Sabrina Toyen BESETZUNG Atzbacher: Frank-Peter Dettmann Atzbacher: Gerhard Mohr Atzbacher: Daniel Fries Atzbacher: Wilhelm Schlotterer Aufführungsdauer: ca. 105 Minuten, keine Pause

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