Der Fallensteller kümmert sich um alles. Problemwölfe, marodierende Keiler, traurige Kinder, und klar, auch Neonazis. Als Mischung aus Schamane und Rattenfänger spricht er in Reimen, trägt „hinten Zopf, vorne Glatze“. Und hat im Handwerkskasten „Sprache, Mut und Zauberei“. Eine herrlich schräge Gestalt, die Saša Stanišić da nach Fürstenfelde schickt – bereits der Schauplatz seines uckermarkerschütternden Dorfromans „Vor dem Fest“ (Preis der Leipziger Buchmesse 2014). Die Erzählung „Fallensteller“ ist eine Fortschreibung dieses funkelnden Land-und-Leute-Portraits. Gespickt mit selbstironischen Verweisen auf den Literaturtourismus, den der „verweichlichte Jugo-Schriftsteller“ mit seinem Erfolg ausgelöst hat. Für Stanišić öffnen Hartmann & Konsorten jetzt wieder ihre phantastische Lesebühne, beleben mit Verve dessen magische erzählerische Performance. Am Premierentag gibt’s noch ein Extra: den Nachholtermin der Corona-bedingt ausgefallenen Thomas-Bernhard-Lesung GEHEN. Auch ein Fest der Sprache!
Credits:
Leser:
Carsten Bender
Pitt Hartmann
Textfassung:
Mechtild Janssen
Saša Stanišic, Fallensteller
2016 Luchterhand Literaturverlag, München, in der Penguin Random Verlagsgruppe GmbH