Smyrna - The Destruction of a Cosmopolitan City

Smyrna existiert nicht mehr. Die Stadt ist 1923 von der Karte verschwunden, "ersetzt" durch Izmir. Einst eine der ältesten vorgriechischen Siedlungen in Kleinasien, dann Zentrum des byzantinischen Reiches, wird die Hafenstadt im osmanischen Reich des 17. Jahrhunderts durch ihre zentrale Lage zunehmend kosmopolitisch. In der sogenannten "city of tolerance" wohnen verschiedene Völker jeweils in ihren Vierteln. Ab dem frühen 20. Jahrhundert werden durch die Türkisierung der Ägäis immer mehr Griechen vertrieben und ein Teil der armenischen Bevölkerung im Zuge des Völkermordes 1915 deportiert und getötet. Am 13. September 1922 bricht im Armenierviertel ein Brand aus und verbreitet sich rasch im Viertel der Griechen. Zivilisten beider Volksgruppen kommen ums Leben, werden danach vertrieben oder getötet. Dort, wo der Brand die Architektur zu Ruinen machte, befindet sich heute ein Messegelände. Diese Vergangenheit des Ortes ist unsichtbar, während die Ruine von Alt-Smyrna aus dem 1. Jahrhundert vor Christus noch steht.<br /> <br /> Eine lange und komplexe Geschichte, die die griechische Regisseurin Maria Ilioú aus einer möglichst objektiven Perspektive erzählt. Sie selbst kennt Smyrna nur aus Erzählungen, da ihr Vater als Kind nach dem Brand nach Athen fliehen musste. Für ihren Dokumentarfilm recherchierte sie viele Jahre weltweit in Archiven, suchte nach Zeugnissen, um das kollektive Gedächtnis der Stadt mit ihren vielen Identitäten wieder zum Leben zu erwecken.<br /> <br /> Quelle: Veranstaltungsflyer "Architektur & Film", Architektenkammer Nordrhein-Westfalen
Land
Griechenland
Länge
87 Minuten
Altersfreigabe

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