2014, an einer Mauer in Beirut kleben hunderte von Postern Schicht für Schicht übereinander. Werbetexte und zerrissene Bilder springen ins Auge: Wohnungen, Backwaren, Konzerte, Darlehen, Restaurants, Klempner, religiöse Fahrten für die Gläubigen... alles!
Plötzlich in Mitten dieses Schutts ein Schimmer: das unvollständige Bild
eines Gesichts. Nur ein Schnurrbart, die Spur eines Lächelns, ein Kinn
und ein Teil eines Ohrs. Auch zu sehen auf dem Bild sind Fragmente einer
schwarzen Lederjacke.
Ein Vagabund mit einem Bleistift beginnt den Rest des Gesichts zu heilen, die fehlenden Gesichtszüge zu restaurieren. „Das Bild eines Mannes, dessen Gesichtszüge bestechend waren, nahm vor mir Gestalt an!
Aber wer ist dieser Mann?“
Auf seiner unruhigen Reise durch Beirut setzen verschiedene Begegnungen
und Vorkommnisse den Vagabunden zurück auf seine Fährte, die Spur der
Menschen, die im libanesischen Bürgerkrieg verschwunden sind.
Aber der Vagabund begegnet einer Stadt, die alles daran setzt, die
Spuren unwiederbringlich auszulöschen.
(Quelle: Die Linse e.V.)